Etwas Typisches aus Vinkovci

In der alltäglichen Konversation finden sich die verschiedensten Einflüsse wieder: von Šokača ikavica, türkischen und deutschen Lehnwörtern, bis hin zu einer Vielzahl spezifischer lokaler Ausdrücke. Wenn jemand Ihnen beispielsweise sagt, dass Sie zu „budica“ gehen sollen, meint er damit einen Zeitungskiosk. Jugendliche, die auf den Bänken im Park die auf Bänken im Park dem Nichts-Tun nachgehen, beschreiben ihre Tätigkeit mit dem Verb „hlapimo“, wobei sie das in der Schriftsprache vorhandene „h“ im Anlaut verschlucken. „Lapimo“ist ein Wort im Šokci-Stil, das die für Vinkovci typische passive Rebellion der Jugendlichen ausdrückt..) Es bedeutet, dass Jugendliche rumhängen, gar nichts tun, entgegen der anderen verbreiteten Stereotype des traditionellen Bildes eines fleißigen und hart arbeitenden slawonischen Mannes.

Der Ausdruck „De, dobro je” (Wörtlich: „Es ist ja in Ordnung“) ist schwieriger zu erklären. Einwohner von Vinkovci bedeuten damit, dass weitere Diskussionen nicht notwendig sind, weil sie zu nichts als Verdruss führen. Man möchte nicht mehr zuhören, glaubt nicht völlig und ist vielleicht sogar wütend. Paradoxerweise ist also nicht alles gut, aber die Diskussion ist zumindest so zeitig beendet, dass sie nicht vollends entgleitet.

Ist Ihnen schon die rote Telefonzelle im Park des Stadtzentrums aufgefallen? Sie kennen solche Telefonzellen sicher aus englischen Filmen. Sie ist das Geschenk des Engländers Steve Gaunt, der während des Heimatkriegs aus England kam, um an der Seite der Kroaten zu kämpfen. Nach dem Krieg blieb er und wurde ein Bürger Vinkovcis und auch die Telefonzelle wurde ein Teil der Stadt.

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